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„Es kam mit einer unheimlichen Wucht“

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„Es kam mit einer unheimlichen Wucht“

Erst typische Symptome, ein positiver Covid-19 Test, 2 Wochen Quarantäne und dann die Nachricht: Sie sind wieder gesund. Unser Trainer Micha Horntrich hatte sich angesteckt und möchte nun warnen: „Es geht schneller als man denkt“.

FVLaktuell: Hi Micha. Erstmal: Toll, dass du wieder gesund bist. Wie geht es dir, deiner Frau und den Kindern?
MH:  Mir geht es mittlerweile wieder gut. Ich fühle mich gesund und bin vom Gesundheitsamt auch wieder als „gesund“ eingestuft. Meiner Frau und den Kindern ging es – Gott sei Dank – die ganze Zeit über gut. Sie hatten auch keinerlei Symptome gezeigt.

FVLaktuell: Man hört immer wieder, dass viele Menschen möglicherweise gar nicht merken, wenn sie sich mit dem Coronavirus infiziert haben. Wie hast du es gemerkt?
MH: Ich hatte am Morgen des Ostersamstags starke Kopfschmerzen und ein  Schwächegefühl. Hab‘ den Tag über noch im privaten Bereich etwas gearbeitet. Am Nachmittag ging es mir dann plötzlich sehr schlecht. Ich habe 39 Grad Fieber bekommen und war sehr sehr schlapp. Als dann noch dieser „trockene Husten“ dazu gekommen ist, hatte ich schon die schlimmsten Befürchtungen. Habe noch am selben Abend bei der Notfallpraxis angerufen. Der diensthabende Arzt hat mich dann zur weiteren Vorgehensweise instruiert. Durch die Osterfeiertage musste ich mich dann aber bis zum nächsten Werktag gedulden. Ich habe sofort meinen Arbeitgeber und Personen, die es  ebenfalls betreffen könnte, informiert.

FVLaktuell: Weiß du, wo du dich mit Corona angesteckt hast?
MH: Ich bin eigentlich die ganze zeit sehr vorsichtig gewesen und habe mich an die vorgegebenen Maßnahmen gehalten. Vermutlich aber bei einem Gespräch mit einem Kollegen, der sich im Vorfeld ebenfalls infiziert hatte. Das war an dem Mittwoch vor vorm Ostersamstag.

FVLaktuell: Wie ging es für dich weiter, nachdem du dein Testergebnis hattest? Musstest du irgendetwas beachten?
MH: Das Testergebnis hatte ich durch die Feiertage erst am darauffolgenden Freitag erhalten. Da ich aber die Tage zuvor durchgehend Fieber hatte und mir es sehr schlecht ging, bin ich zuhause flach gelegen. Ich war also bereits seit mehreren Tagen in Selbstquarantäne. Das Gesundheitsamt und die Stadt Mühlacker haben dann eine Quarantäne für mich und meine Familie bis zum 25.04. telefonisch und schriftlich angeordnet. Diese ist dann zum genannten Termin mit mindestens 48 stündiger Symptomfreiheit geendet.

FVLaktuell: Du hast erzählt, dass einer der Kollegen auf die Intensivstation musste. Wie geht es dir damit?
MH: Es macht mich sehr betroffen. Ich pflege ein sehr gutes Verhältnis zu ihm. Er ist auch nur ein paar Jahre älter als ich. Ich bete dafür das er wieder gesund wird. Man sieht, dass der Virus vor nichts und niemanden halt macht. Man darf die Situation nicht auf die leichte Schulter nehmen.

FVLaktuell: Wie lange hat es gedauert, bis du die Krankheit überstanden hattest?
MH: Ich hatte 5 Tage Fieber. Hinzu kam der Husten, der sich aber im Rahmen gehalten hatte. Ich war sehr kraftlos und schlapp. Dazu kam ab dem 4. Tag eine Geruchs- und Geschmackslosigkeit. Mir ging es dann ab dem Donnerstag nach Ostern langsam wieder besser. Am Freitags war ich so gut wie symptomfrei. Sonntags habe ich dann auch das erste mal wieder in meinem heimischen Fitnessstudio trainiert und war auf dem Laufband. Die restlichen Tage in der Quarantäne konnte ich zu Hause das ein oder andere „liegengebliebene“ erledigen.

FVLaktuell: Als wie bedrohlich empfindest du das Virus jetzt, wo du es überstanden hast?
MH: Es kam mit einer unglaublichen Wucht und hat mich sofort aus dem Alltag genommen. Bei meinem Kollegen sieht man, dass es auch richtig heftig werden kann. Ich kann nur an jeden appellieren vorsichtig damit umzugehen und sich unbedingt an die Vorgaben des RKI‘s zu halten, um von einer Ansteckung so gut es geht verschont zu bleiben. Man kann nicht voraussagen ob, mit welcher Intensität, und wann oder wo es einen trifft. Darum sollte man gut auf sich aufpassen. Ich werde zum persönlichen Schutz ab sofort eine Maske in der Öffentlichkeit tragen um einer weiteren Ansteckung aus dem Weg zu gehen.
Ich möchte mich noch bei meiner Familie, meinen Freunden und bei meinen Arbeitskollegen für die tolle Unterstützung mit Einkäufen, Besorgungen und Erledigungen in den 14 Tagen der Quarantäne ganz herzlich bedanken.

FVLaktuell: Danke für deine Worte, Micha!

Interview geführt von: Michael Horntrich & Marco Schwarzendorfer